Stadthonige: Honige geerntet in der Großstadt
Zur Zeit der Rapsblüte ist der ländliche Raum für Bienen ein Schlaraffenland. Sind die Felder abgeblüht entwickelt sich das
Blütenmeer jedoch schnell zu einer grünen Hungerwüste und die Imker wandern mit ihren Völkern z.B. in die Robinien. Im Unterschied
dazu bieten Städte den Bienen das ganze Jahr ein leidliches Auskommen.
Städtische Frühjahrshonige sind durch Kernobst, Steinobst, Ahorn, Roßkastanie, Weide und Rapsanteile gekennzeichnet. Die
Frühsommerhonige werden durch die Robinie dominiert, sowie Himbeere, Steinobst, Kernobst und die Hundszunge. Sommerhonig aus
der Stadt setzt sich häufig aus der Linde, sowie Götterbaum, Edelkastanie, Himbeere, Wildem Wein und Klee zusammen.
Im Rahmen des Projektes "Authentifizierung von Honigen ausgewählter Regionen" zeigt sich, daß der im städtischen Bereich Berlins
geerntete Honig typischerweise von Bäumen wie Linde, Robinie und Kastanie stammt während der ländliche Honig eher von Feld- und
Wiesenblüten geerntet wird. So wurden im Durchschnitt Pollen von 33 Pflanzenarten in Berliner Honigen gefunden, während
Brandenburgs Honig etwa 30 aufweist. Die Bandbreite des Pollens kann sich mit bis 215 verschiedene Pollenarten in Berliner Honigen
ebenfalls sehen lassen. Der kleine Pollen des Vergißmeinnichts ist darunter ein echter Marker Berliner Honige - er findet sich
in nahezu allen Ernten Berlins und zwar im Frühling wie im Sommer.
|