Imkerei und besondere Ernte:
Heidehonig, ein Herbsthonig, den Liebhaber intensiver Sortenhonige das ganze Jahr über besonders schätzen.
Kurz vor Wintereinbruch lädt die Heide zu einem Schauspiel in Violett - von hell-pastell bis tief dunkel.
Der letzte Lockruf blühender, unberührter Landschaften birgt das begehrte Aroma dieses herb-kräftigen Honigs.
Noch einmal fliegen die Bienenvölker aus, um diesen von Natur aus geleeartig goldbraunen Honig zu ernten.
Heidehonig stammt mehrheitlich vom Heidekraut (Calluna vulgaris) auch genannt "Besenheide", einem
hell rosa bis violett blühenden Zwergstrauch. Unter günstigen Bedingungen gedeiht diese
Charakterpflanze üppig und bildet wie z.B. in der Lüneburger Heide große Bestände. Die Begleitflora der großen Heidegebiete ist
regional sehr vielfältig, so dass Honige je nach Herkunft recht unterschiedlich schmecken können.
Traditionelle Imkerei in der Heide
Die Imker
ernten den Heidehonig kurz vor der Winterfütterung der Bienenvölker Mitte bis Ende September. Jetzt im Spätsommer ist viel imkerliches Können gefragt denn nur kräftige Völker lassen auf eine stattliche Ernte hoffen. Ideal für die Ernte des Heidehonigs sind feuchte warme Sommer. In sehr warmen, trockenen Jahren fällt die Ernten in den Heidegebieten zum Teil völlig aus und die Bienen müssen gefüttert werden. Auf Grund der geleeartigen Konsistenz lässt sich der Heidehonig schwer aus den Waben schleudern und die Ernte fordert viel "Imkerschweiß" und gestaltet sich sehr arbeitsaufwändig.
|
Sensorik und Konsistenz:
Heidehonig besitzt viele Merkmale, die ihn von anderen hochwertigen Blütenhonigen unterscheiden. Die Farbe ist rötlich braun, Geschmack und Aroma
sind stark und herb. Typisch ist seine sulzige Konsistenz, die auf den für Honige sehr hohen Proteingehalt zurückgeht. In Heidegebieten gilt
er oft als der Honig überhaupt und wird gerne auf hellem und dunklem Frühstücksgebäck gegessen. Dem Tee gibt Heidehonig eine
ganz besondere und sehr interessante Note. Zum Backen eignet er sich hervorragend, wird aber auf Grund des hohen Preises nur für
edles Gebäck verwendet.
Typische analytische Werte:
Heidehonig ist sehr pollenreich und an Hand des Pollenspektrums lassen sich viele geographische Herkünfte eindeutig
zuordnen. Das Zuckerbild ist durch Fruchtzucker, Malzzucker und einem geringen Rohrzuckergehalt gekennzeichnet. Honige aus der Schneeheide
oder Glockenheide werden z.B. in Schweden oder Dänemark geerntet und zeigen zum Teil eine völlig andere Sensorik. Heidehonig kristallisiert
kaum und bildet bei der Kristallisation die begehrten "Honigrockets" kleine kandisähnliche Kristalle.
|