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Kings for Queens

Bio-Bienen-Königinnen - Zucht, Begattung und Vermehrung.

Zuchtköniginnen können sie bei uns kaufen
Vor-Ort instrumentell instrumentell paaren lassen oder
auf unserer Dominanzbelegstelle begatten lassen.

Eine sichere Kontrolle der Paarungspartner garantiert allein die instrumentelle Besamung. Dominanzbelegt erhalten sie erstklassige Wirtschaftsköniginnen.

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I) Zum Einstieg


Warum Varroa Toleranz Zucht:

Honigbienen besiedelten noch vor hundert Jahren Europa flächendeckend. Durch menschliche Einflüsse sind Honigbienen aktuell in Europa ohne zyklische Chemotherapie der Imker (bis auf wenige, extrem seltene Ausnahmen) nicht überlebensfähig. Bei der aktuell desaströsen Umweltsituation ist die Varroamilbe hauptverantwortlich für den Tod der Bienenvölker. Eigene Arbeiten zu Bienenvölkern abseits der Zivilisation und externe wissenschaftliche Erkenntnisse signalisieren, dass jetzt der Zeitpunkt für eine erfolgversprechende Etablierung einer überlebensfähigen Honigbiene als Zucht und Wildtier ist.


Rassen offen - Jede Biene bekommt ihre Chance

Einerlei ob Carnica, Buckfast, Mellifera oder Landbiene - die Varroa-Situation ist zu dramatisch um persönliche Präferenzen für eine Bienenrasse in den Vordergrund zu stellen. Deshalb ist das RoBee Zuchtprogramm "Rassen offen". Außerhalb von Reinzuchtgebieten zum Erhalt lokaler Bienenpopulationen, ist das auch völlig unproblematisch.



>> Abb. 1) ReCapping an den Brutzellen erkennen: links alle Brutzellen geschlossen, rechts durch Bienen wieder geöffnete Brutzellen in einem Varroa toleranten "Baumvolk" (Pfeil)




II) Robust Bees - das RoBee - Projekt


Selektion, Zucht und Etablierung
von Honigbienen mit natürlichem Abwehrverhalten gegen Varroamilben


Varroamilben sind weltweit die bedeutendsten, letalen Parasiten der Westlichen Honigbiene und verursachen jährlich Schäden von einigen Milliarden Euro. Aktuell sichert die zyklisch zu wiederholende Chemotherapie der Imker das Überleben domestizierter Bienenvölker. Abseits der intensiv betreuten, domestizierten Imkerei haben vereinzelt Bienenpopulationen Fähigkeiten mit der Milbe zu koexistieren entwickelt. Um den Bienen in der Fläche das Überleben zu ermöglichen gilt es diese Fähigkeiten zu selektieren, zu stärken, zu erforschen weiterzuentwickeln und zu etablieren.

Ziel des Projekts:
ist es Honigbienen mit natürlichem Abwehrverhalten gegen Varroamilben zu selektieren, zu erforschen und dadurch die autarke Überlebensfähigkeit der Westlichen Honigbiene in ihren Zucht- und Wildpopulationen flächendeckend zu ermöglichen.

Ökonomischer und ökologische Nutzen des Projekts:
Der jährliche ökonomische und ökologische Nutzen autark lebensfähiger Honigbienen entspricht im Erfolgsfall etwa 1% der Wirtschaftsleitung einer europäischen Großstatt. Das Projekt zielt darauf ab die jährlich entstehen Schäden von einigen Milliarden Euro vor allem durch nicht erbrachte Bestäubungsleistung, fehlen der Honigbiene im Ökosystem und direkte Schäden in der Imkerei zu beseitigen. Am Weltbienentag unterstreichen die Vereinten Nationen die Unverzichtbarkeit der Honigbienen für die Nahrungsmittelproduktion und die Biodiversität.

Vorarbeiten:
Der Projektleiter Dr. Frank Mallwitz hat als Naturwissenschaftler 30 Jahre das Leben von westlichen Honigbienen abseits der menschlichen Obhut im Raum Berlin / Brandenburg erforscht. Im Ergebnis konnten einige extremst seltene langlebige Honigbienenvölker gefunden und untersucht werden. Um darauf basierend die Zuchtlinie Taiga selektieren zu können wurde eine Imkerei, die jetzt Grundlage für das dem Projekt bildet, gegründet. Dieses exklusive Wissen stellt neben der Literatur und den praktischen Erfahrungen und Fähigkeiten die Basis des Projekts.

Qualifikationen:
Der Projektleiter Dr. Frank Mallwitz erforscht als promovierter Naturwissenschaftler, mit zwei Diplomen sowie langjähriger Auslands- und Führungserfahrung Honigbienen in Europa. Neben der wissenschaftlichen Expertise hat er viele Jahre praktische Erfahrung im Aufbau und der Leitung einer Großimkerei die auf Bienenzucht spezialisiert ist.

Grundlagen für die Selektion:
Selektion basiert auf Merkmalen die die Milbenvermehrung bereits in den Brutzellen aktiv unterdrücken. Durch Untersuchung von Brutproben an mehreren hundert Bienenvölkern wurden in den vergangen Jahren Völker mit natürlichem Abwehrverhalten identifiziert. Von diesen Völkern wurden in einem Feldversuch 5 von 100 Völkern als ohne Behandlung überlebensfähig klassifiziert. Diese Völker bilden die Grundlage für die Selektion. Sie zeichnen sich sowohl durch die Fähigkeiten die Vermehrung der Milben in den Brutzellen aktiv zu unterdrücken SMR & REC als auch durch die Fähigkeit Milben außerhalb der Brut zu attackieren aus. ((REC = recapping, SMR = suppressed mite reproduction). Sowohl der erbliche als auch der erlernte Anteil diese Fähigkeiten lässt sich züchterisch beeinflussen.

Selektion:
In der Zuchtauslese werden die aktiver Resistenzmerkmale der Bienen also das aktive aktives Abwehrverhalten gegen den Parasiten in den Vordergrund gestellt ohne die gängigen Kriterien wie Honigertrag, Sanftmut und Wabenfestigkeit zu vernachlässigen. Eigene Untersuchungen als auch Literaturarbeiten haben gezeigt das ein großer Teil dieser Eigenschaften erblich also genetisch bedingt ist. Das genetisch bedingte Verhalten äußert sich insbesondere im gezielten Ausräumen oder dem Öffnen und zum Teil nach Manipulation Wiederverschließen von befallenen Brutzellen. Eine gezielte Prüfung von Bienenvölkern auf diese Eigenschaften, mit dem Ziel der Züchtung varroaresistenter Honigbienen, wird als Basis realisiert. Damit ist eine Vererbung der selektierten Merkmale gesichert und die Grundlage für ihre Etablierung gelegt.

Methoden:
Im Gegensatz zur natürlichen, zufälligen Begattung der Königin durch mehrere Drohnen werden hier in der F1 Generation Bienenköniginnen gezielt mit dem Sperma eines einzelnen Drohns besamt. So wird eine effektive Selektion der gewünschten (spezifischen) Verhaltenseigenschaften erreicht. In der Folgegeneration (F2) werden die Königinnen mit der natürlichen Anzahl von Drohnen begattet und die Völker leistungsgeprüft. Dann schließt sich wieder eine Ein-Drohen-Besamung an und er Kreislauf wird fortgesetzt bis das Zuchtziel erreicht und gefestigt ist. Es werden frühzeitig Königinnen und Drohnen aus dem Projekt der Imkerschaft zur Verfügung gestellt und das Feedback wird ausgewertet. Dadurch wird erreich das sich Varroa Toleranz in der Gesamtpopulation etabliert. Mit der Etablierung ist zu erwarten, das die Imkerschaft mehr und mehr auf Chemotherapeutika verzichtet und sich so die überlebenden Bienenvölker gegen die nicht varroatoleranten Völker durchsetzen. Die Durchführung lehnt sich an das Methodenhandbuch der AGT an.

Praktische Durchführung:
Die Anleitung, Planung, Datenerhebung und Auswertung erfolgt nach wissenschaftlichen Standards durch ausgebildete Wissenschaftler und Fachpersonal. Die praktische Durchführung erfolgt in Anlehnung an das Methodenhandbuchs der AGT. Es wird so schnell und soweit wie möglich mehrheitlich mit wissenschaftlichen Leihen gearbeitet um die Erkenntnisse und Fähigkeiten schon während der Laufzeit des Projekts Interessierten zu vermitteln die diese weiter in die Imkerschaft und Naturschutzverbände tragen. Das Projekt starten im Mai 2022 mit den Ressourcen von "Kings for Queens" in und um Berlin.

Zeitrahmen:
Der erforderliche Zeitrahmen wurde mit 12 Jahre abgeschätzt. Erste signifikante Erfolge sind nach drei Jahren zu erwarten. Eine Verbreitung der Resistenzmerkmale kann man nach 8 Jahren erreichen. Die Etablierung einer stabilen Wildpopulation an Honigbienen ist nach 12 Jahren realistisch. Diese Abschätzungen basieren auf numerischen Simulationen die wiederum den aktuellen Kenntnisstand zugrunde legen.

Finanzierung:
Aktuell basiert die Finanzierung vollständig auf ehrenamtlichen Engagement das zukünftig durch Sponsoring und eigeworbene Projektmittel unterfüttert werden soll.


Teilnahme:
Jeder der konstruktiv und verlässlich an dem Projekt mitarbeiten möchte ist willkommen. Die Anzahl der Teilnehmer ist allein durch die verfügbaren Ressourcen begrenzt. Die Entscheidung über eine Teilnahme, die Arbeiten und Methoden liegt allein und ausschließlich beim Projektleiter. Projektsprachen sind deutsch und englisch. Die Arbeit am Projekt wird aktuell nicht vergütet. Detaillierte Regelungen werden erarbeitet und demnächst veröffentlicht.


Nach Projektende

Ausblick:
Im Anschluss des Projekts ist es geboten den Einfluss von Honigbienen auf die Ökosysteme durch die wieder Besiedelung ihrer ursprünglichen Habitate zu erforschen. In Deutschland betrug die natürliche Siedlungsdichte abseits der menschlichen Obhut zur Jahrhundertwende etwa 1 bis 2 Bienenvölker Quadratkilometer mit starken, regionalen Schwankungen. Es ist zu erwarten das autonome Honigbienenvölker als ganzjährig regional verfügbare Bestäuber, Beutetiere und Bioindikatoren zur Stabilisierung von Ökosystemen erheblich beitragen.



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